Cardio am Morgen, macht das Sinn?
Diese Frage bekommen wir in der Tat sehr häufig gestellt und es herrschen ja so einige Mythen, wenn es um die frühen Morgenstunden geht. In diesem Blogpost wollen wir dem Ganzen auf den Grund gehen.
Der nüchterne Magen
Eines der Dinge, die am Morgen nach dem Aufstehen anders sind als unter dem Tag, ist der nüchterne Magen. Nüchtern bedeutet in diesem Fall nicht ohne Alkohol sondern, dass sich in deinem Magendarmtrakt keine Nahrung mehr befindet. Dies bedeutet auch, dass keine Nahrung mehr verstoffwechselt wird und daher keine Energie dem Körper zugeführt wird. Der Blutzuckerspiegel ist sehr niedrig und der Körper schöpft seine ganze Energie ausschließlich aus den eigenen Reserven (Kohlenhydratspeicher oder Fettreserven). Bei einem Training auf den nüchternen Magen wird die gesamte Energie daher aus den vorhandenen Reserven geschöpft und nicht aus zugeführter Nahrung. Aus diesem Grund kann man schnell auf den Entschluss kommen, dass das Training für den Abbau der körpereigenen Fettreserven effektiver ist. Betrachtet man lediglich die Fettverbrennung, so ist es in der Tat so, dass diese auf nüchternen Magen effektiver ist. Die vorhandenen Reserven werden also besser verstoffwechselt, was einfach daran liegt, dass der Körper keine andere Wahl hat. Doch wird uns das am Ende helfen besser abzunehmen? Dazu kommen wir noch.
Der Kalorienverbrauch
Wie sieht es denn eigentlich mit dem Kalorienverbrauch bei Training auf nüchternen Magen aus? Denn dieser entscheidet am Ende immer darüber, ob Ihr abnehmt oder nicht.
Prinzipiell ist es so, dass je mehr ihr euch bewegt oder je anstrengender ein Training ist, desto mehr Energie in Form von Kalorien verbrennt ihr. Dieses Prinzip ändert sich nicht und ist auch am Morgen nicht anders als am Abend. Die Frage die sich hier stellt ist, wie leistungsfähig bist du morgens ohne Frühstück? Bist du eher ein Morgenmuffel und musst dich zu Sport zwingen
oder liebst du es Sport am frühen morgen zu machen? Dieser Punkt ist ganz entscheidend, denn wenn du dich morgens nicht gut fühlst, keine Kraft oder Energie hast, dann wird auch deine Trainingseinheit nicht sehr intensiv ausfallen und damit auch dein Kalorienverbrauch niedriger sein. Bist du andererseits jemand der morgens gerne Sport macht und schon zu
Höchstleistungen im Stande ist, dann wird auch der Kalorienverbrauch entsprechend höher ausfallen. Je nachdem was für ein Typ du bist kannst du morgens also mehr oder weniger aus deiner Trainingseinheit herausholen, was aber nichts mit dem Training speziell am Morgen sondern generell mit deiner Trainingszeit zu tun hat. Du solltest den Zeitpunkt deiner Trainings immer so wählen, wie er für dich am meisten Sinn macht und so, dass du mit voller Energie trainieren kannst. Nur so holst du das Maximale aus deinem Training und machst auch maximale Fortschritte.
Die Kalorienbilanz
Am Ende des Tages ist wie immer die Kalorienbilanz entscheidend. Verbrennst du mehr Kalorien als du zu dir nimmst, wirst du Fett abbauen. Nimmst du mehr Kalorien zu dir als du verbrennst, wirst du zunehmen. So einfach ist das.
Zurück zum nüchternen Magen
Aber wenn die Fettverbrennung auf nüchternen Magen am effektivsten ist, macht es dann nicht Sinn immer auf nüchternen Magen zu trainieren? Die Antwort ist ein klares Nein. Wieso? Wenn du auf nüchternen Magen trainierst, dann ist die Fettverbrennung effektiver und dein Körper verbrennt mehr Körperfett, das stimmt. Was passiert aber wenn du vorher Nahrung zu dir nimmst? Nun ja, dein Körper verstoffwechselt teilweiße Nährstoffe die sich aufgrund der Nahrungsaufnahme in deinem Blut befinden und teilweiße Nährstoffe aus deinen körpereigenen Reserven. Das bedeutet, er verstoffwechselt zu einem Teil auch die Mahlzeit die du gerade zu dir genommen hast. Damit schmelzen deine eigenen Fettreserven zwar während des Trainings etwas weniger aber die Kalorien die du durch die Mahlzeit zugeführt hast können auch nur noch zu einem Teil gespeichert werden. Wenn du also auf nüchternen Magen trainierst, baust du deinen eigenen Reserven ab aber die erste Mahlzeit wird diese dann direkt wieder auffüllen. Im Gegensatz dazu wird bei einem Training vor dem du etwas gegessen hast deine erste Mahlzeit bereits während des Trainings verstoffwechselt und kann daher nicht mehr von deinem Körper gespeichert werden (zumindest nicht ganz).
Fazit
Was bedeutet das nun? Die Antwort ist ganz einfach. Ob Training auf nüchternen Magen oder nicht, macht am Ende des Tages keinen Unterschied. Wenn deine Kalorienzufuhr größer als dein Verbrauch ist wirst du nicht abnehmen, egal was du machst. Diese Regel gilt immer.
Das Training am frühen morgen auf nüchternen Morgen hat keine Vorteile, im Gegenteil, wenn du dich morgens nicht wohl fühlst und keine Energie hast, dann wird das Training morgens eher inneffektiver sein als ein Training am Abend bei dem du dich evtl. fit gefühlt hättest und mit voller Energie trainierst.
Meine Empfehlung ist daher dein Training so zu legen, wie es sich für dich am besten anfühlt. Du solltest immer Lust und Spaß am Training haben und dich wohl fühlen. Schaffst du das in den frühen Morgenstunden? Wenn ja, super! Wenn nein, dann mach das Training eben zu einem anderen Zeitpunkt.